Das Tagebuch der Wanderer/ Mein Strand aus Gold

Ich war ein Bettler und saß an einem Strand aus Gold.
(aus einem Song von „Mike and the Mechanics“)

Als ich Isabel kennenlernte war ich im wahrsten Sinn des Wortes ein Bettler, aber keiner der Geld brauchte, sondern Gefühle.
Ich habe es lange nicht verstanden das ich bei ihr an diesem goldenen Strand saß und ich habe lange gebraucht bis ich es merkte, aber dann wurde der goldene Strand von endlosen Tränen ins Meer gespült.
Seit Monaten nun suche ich diesen Strand und manchmal erscheint er mir wie eine leuchtende Fata Morgana und wenn ich danach greife löst er sich in Tränen auf.
Ich irre durch die Stadt ohne Orientierung und überall werde ich von den Erinnerungen übermannt, bis nur noch Leere vorhanden ist.
Mein Herz ist Tod und ich funktioniere nur noch und es vergeht keine Sekunde in der ich nicht an sie denke.
Bestimmt hat sie es manchmal nicht leicht gehabt mit mir, denn das sich jemand so um mich kümmert, hatte ich noch nie erlebt.
Ich habe wohl so einiges falsch gemacht deswegen und habe ihr viel zu wenig gesagt was sie mir bedeutete und jetzt ist es zu spät, denn sie ist fort und alles was zurückbleibt ist ein riesiges Loch das ich nicht gefüllt bekomme.
Eine Kartenlegerin, die sehr treffsicher ist, hat mir mal gesagt das ich wenigstens 83 Jahre alt werde und unter normalen Umständen würde man sich über diese Aussage freuen, aber ich kann das nicht.
Die Aussicht die nächsten 25 Jahre ohne Isabel verbringen zu müssen ist für mich grauenvoll und hat nichts positives mehr.
Vor ein paar tagen habe ich meiner Schwester gesagt das der Tod für mich alle Schrecken verloren hat und ich mich sehr darauf freue wenn er endlich zu mir kommt damit ich mit meiner Isabel wieder vereint bin.
Welch schöner Tag wird das werden wenn ich sie endlich wiedersehen darf.
Sie fehlt mir schrecklich in jedem Augenblick.
Ich liebe dich, meine Süße.