Blitzende Reflexe in der ewigen Dunkelheit zwischen den Sternen. Ein leichtes Schimmern, das fremde, weit entfernte Sonnen verdeckt. Es bewegt sich langsam und kaum sichtbar durch die Finsternis. Mit gigantischen Ausmaßen, weit größer als die Erde und trotzdem versteckt. Eingehüllt ist es in einen Mantel aus Energie, wie der Umhang des Zwergenkönigs Laurin, getarnt vor den Blicken Neugieriger. Seit ewigen Zeiten zieht es seine Bahn, vorbei an Eismonden, riesigen Planeten mit Gashülle und steinigen Felsbrocken die inzwischen nicht mehr bewohnt sind. Und weit genug vorbei an einer kleinen, blau schimmernden Kugel dessen Bewohner nichts Ahnen von dem was dort draußen passiert. Sie sind durch die Hölle gegangen als ihre Welt in fürchterliche Kriege verwickelt war. Kriege, angezettelt durch Vorfahren deren Gebeine längst zu Staub zerfallen sind, und an deren Namen sich niemand mehr erinnert. Die Narben dieser Kriege sind immer noch auf der Oberfläche dieser geschundenen Welt zu finden, selbst nach hunderttausenden von Jahren. Aber diesmal ist alles anders denn ein paar der Bewohner der kleinen blauen Welt haben die schwarze Welt gesehen. Es ist Mitte Juli des Jahres 1994 als die Fragmente des Kometen Shoemaker Levy 9 in die Gashülle des Planeten Jupiter einschlagen. Auf dem Weg zur Sonne, um wieder Energie aufzutanken, bewegt sich die schwarze Welt vorbei am Jupiter und sie hat es fast geschafft, als ein gigantischer Blitz von der Oberfläche des Riesenplaneten hervorschießt und die äußere Energiehülle der getarnten Welt trifft. Und ein gewaltiger Kelch entsteht in der Nähe des Jupiters, wie eine teilweise geschälte Orange. Die Energien verteilen sich um die schwarze Welt mit immensen Schäden für die versteckten Bewohner. Die Observatorien auf der Erde haben diesen Moment eingefangen und das Bild erscheint für ein paar Minuten auf den Fernsehmonitoren der Welt und verschwindet dann auf Nimmerwiedersehen in den Archiven der Zensur.
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