Diese Geschichte ist etwas besonderes, denn sie zeigt das wir eben nicht wie wir denken von allem getrennt sind. Hier haben sogar die Sterne eingegriffen. Es war 1996, als ich von meiner Tante einen Brief bekam, in dem sie mich fragte ob ich ihr bei ihrem Umzug und dem ihrer Nichte helfen würde. Meine Mutter meinte damals, ich sollte die Finger davon lassen, da es nur Probleme geben würde. In dieser Zeit war ich emotional in sehr schlechter Verfassung, denn ich hatte einen Job im öffentlichen Dienst angetreten in dem es die Kollegen, was das Thema Mobbing betraf, zur Perfektion entwickelt hatten. Ich wollte unbedingt zumindest, eine Weile, weg aus Berlin. Also ignorierte ich die Befürchtungen meiner Mutter und fuhr in den Süden an den Kaiserstuhl denn irgendwie hatte ich ein sehr gutes Gefühl dabei. Dort wohnte meine Tante in einer sehr schicken Wohnung, und ein paar Häuser weiter meine Nichte. Beide Umzüge sollten am selben Tag vor sich gehen. Also räumten wir zusammen mit den Mitarbeitern des Umzugsunternehmens die Wohnung aus und abends ging es los in den Schwarzwald.
Dort angekommen waren wir die ersten Tage mit aufbauen und einrichten beschäftigt. Da das ganze aber nicht schnell genug ging, wurde die Laune meiner Tante immer schlechter und sie wurde im wahrsten Sinne des Wortes ungenießbar. Irgendwann hatte ich die Nase voll von dieser Haltung und wollte wieder nach Hause. Hatte meine Mutter doch recht gehabt?
Ich ging zum Bahnhof um mir eine Rückfahrkarte zu holen und musste feststellen das weder die Schalter geöffnet waren, noch irgendein Automat funktionierte. Schöner Mist, ich saß fest. An diesem Nachmittag ging ich im nahegelegenen Wald spazieren und ich fragte in den Wald hinein, Was soll ich hier? Warum bin ich hier? Was soll das alles? Plötzlich bemerkte ich in meiner linken Hand eine Bewegung und die feingliedrige Hand einer Frau erschien in meiner Hand. Ich war so verblüfft das ich stehenblieb und die Hand anstarrte, sie war nur ganz verschwommen und nebelhaft zu sehen, dann löste sie sich auf. Aber dieses unendlich angenehme Gefühl blieb, auch später noch viele Jahre erhalten und wenn ich mich darauf konzentriere ist es immer noch da. Ich ging zurück zur Wohnung meiner Tante, aber dachte die ganze Zeit an das was ich erlebt hatte.
An diesem Abend wollten meine Nichte, ihr Freund und ich uns den Kometen „Hale Bopp“ mit einem Teleskop etwas genauer anschauen. Nachdem wir einige Zeit auf dem Parkplatz vor dem Haus, mit dem Teleskop verbracht hatten, fing der Freund meiner Nichte an, ungläubig nach oben zu starren. Ich folgte seinem Blick und sah einen brennenden Meteor direkt auf uns zukommen. Wir konnten die Flammen sehen die aus dem Meteor herausschlugen und er wurde immer größer. Eigentlich wäre spätestens jetzt die Zeit gewesen, abzuhauen und sich in Sicherheit zu bringen, aber wir blieben alle drei wie angewurzelt stehen und beobachteten weiter. Und als er nur noch ein paar hundert Meter hoch war, begann er sich zu teilen und brennende Teile flogen direkt auf das Haus meiner Tante und die anderen Teile direkt auf das Haus zu, in das meine Nichte eingezogen war. Kurz bevor sie einschlugen erloschen die Flammen und nur noch ein ganz leichtes Prasseln war zu hören, dann war es vorbei.
Verständlicherweise ließen mich die Ereignisse dieses Tages später nicht schlafen und die Gedanken überschlugen sich in dieser Nacht. Was läuft hier ab, fragte ich mich die ganze Nacht. Am nächsten Morgen war ich völlig gerädert und sollte eine schwere Umzugskiste von der Wohnung meiner Tante in die Wohnung meiner NIchte transportieren. Schwerbeladen an ihrem Haus angekommen, hatte ich keine Hand frei und konnte nur mühsam die Klingel drücken dann lehnte ich mich an die Tür um sie aufzudrücken. Da wurde sie von innen aufgerissen und mitsamt meiner Kiste fiel ich fast einem Mädchen in die Arme. Dieses Mädchen hatte das absolut wundervollste Lächeln im Gesicht, das ich jemals gesehen habe. Was für ein Unterschied zu den griesgrämigen Gesichtern meiner Tante und meiner Nichte. Ich entschuldigte mich und ging völlig konsterniert in die Wohnung meiner Nichte um die Kiste loszuwerden. Aber dieses Lächeln hat mich nicht mehr losgelassen. Also fragte ich unauffällig den Freund meiner Nichte, der schon länger dort wohnte, wer das gewesen ist und er sagte es mir. Da mein Rückreise Termin herangekommen war, schrieb ich einen Brief mit meiner Berliner Adresse und bat sie mich anzuschreiben und steckte ihn in den Briefkasten. Leider in den falschen Briefkasten, und ich hoffe immer noch das ich damit keine Ehe ruiniert habe. Aber schließlich konnte ich einen neuen Brief an die richtige Adresse abliefern und als ich nach Berlin zurückkam, bekam ich nach ein paar Tagen Post. Aber das ist eine neue Geschichte.
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